Liebe Leserin, lieber Leser
Seit vielen Jahrzehnten begehe ich nun schon regelmässig Schluchten und gehöre mit meinen 64 Jahren mittlerweile zu den Gruftis unter den Canyonisten. Auch nach unzählig vielen Canyoning-Touren ist für mich das Begehen einer Schlucht immer wieder ein faszinierendes Naturerlebnis, das ich im Rahmen meiner Schnuppertouren gerne mit anderen Menschen teile. Auch diesen Sommer biete ich wieder zwei solche Touren an, mit denen ich vor allem etwas älteren Personen die Möglichkeit geben möchte, diese schöne Outdoor-Sportart kennenzulernen.
Im folgenden Text habe ich viel Wissenswertes über Canyoning zusammengestellt - wenn du mehr wissen möchtest, melde dich einfach bei mir! Über das Fluchtweg-Symbol, das sich am Ende jedes Kapitels befindet, gelangst du weiter zum Tourenprogramm.
Ich möchte das mal ausprobieren und komme mit! Ab zum Tourenprogramm...
Naturerlebnis Schluchten
Schluchten zu begehen ist zweifellos eine der faszinierendsten Outdoor-Sportarten überhaupt! In einer abwechslungsreichen Kombination aus wandern, klettern, abseilen und schwimmen folgen wir einem Bachlauf und tauchen dabei in eine geheimnisvolle Welt von atemberaubender Schönheit ein, die nur für uns Canyonisten zugänglich ist. Tief unten in einer Schlucht zwischen gigantischen Felsblöcken herumzukraxeln, neben stiebenden Wasserfällen abzuseilen oder in einem natürlichen Wasserbecken zu schwimmen, in dem die Sonnenstrahlen das glasklare Wasser türkisfarben schimmern lassen, sind Naturerlebnisse, die an Intensität kaum zu überbieten sind.
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Nicht nur für Jugendliche - mit 74 Jahren auf einer Canyoning-Tour!
Zu meinem Leidwesen bewerben alle grösseren Outdoor-Unternehmen in der Schweiz ihre Canyoning-Touren immer wieder mit Schlagworten wie Action, Fun oder Adrenalinkicks, und das Internet ist voll von YouTube-Filmchen, auf denen mehrheitlich männliche Jugendliche zu sehen sind, die laut kreischend in die Tiefe springen oder sich vom Wasser zwischen den Felsen hinunterspülen lassen. Verständlicherweise vergeht dadurch den meisten Erwachsenen die Lust, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen. Schade, denn in vielen Schluchten sind zwar Sprünge oder Rutschpartien möglich, doch für alle, die nicht auf derartigen Nervenkitzel aus sind, besteht an solchen Stellen immer auch die Möglichkeit, hinunterzuklettern oder sich abzuseilen. Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Meinung eignet sich diese Sportart also durchaus auch für unternehmungslustige Ü40er, wie der Erlebnisbericht von Hans zeigt, der sich nach einiger Überzeugungsarbeit meinerseits im Alter von 74(!) Jahren auf seine erste Canyoning-Tour wagte – und vor lauter Begeisterung zwei Wochen später gleich wieder mit von der Partie war.
Erlebnisbericht Hans Hoerni
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Canyoning = Risikosportart - stimmt das?
Spätestens seit dem Unfall im Saxetenbach im Jahr 1999, bei dem auf einer Canyoning-Tour 21 junge Menschen ihr Leben verloren, haftet Canyoning der Ruf einer Risikosportart an. Die Unfallzahlen in den letzten Jahren sprechen allerdings eine ganz andere Sprache. In der Bergnotfallstatistik wird Canyoning auf Grund der seltenen Unfälle nicht einmal namentlich erwähnt und rangiert weit hinter anderen Outdoor-Sportarten, die viele Schweizer ohne jegliche Bedenken hinsichtlich des Verletzungsrisikos regelmässig ausüben. Versteh mich nicht falsch, ich möchte Canyoning auf keinen Fall verharmlosen, denn in einer Schlucht werden wir tatsächlich mit Gefahren konfrontiert, die zu ernsthaften Verletzungen oder sogar zum Verlust des Lebens führen können. Ich rate deshalb jedem davon ab, ohne einen erfahrenen Begleiter oder entsprechende Ausbildung eine Schlucht zu begehen! Doch wie bei artverwandten Outdoor-Sportarten sind auch beim Canyoning die Risiken bekannt und weitgehend berechenbar, so dass das Unfallrisiko beim Begehen einer Schlucht - zumindest bei erfahrenen Canyonisten - nicht grösser ist als bei zahlreichen Tätigkeiten, die wir fast täglich ausüben.
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Was du für eine Canyoning-Tour können musst
Meine Schnuppertouren setzen keine sportartspezifischen Kenntnisse oder Fähigkeiten voraus. In einem kurzen Ausbildungsblock zu Beginn der Tour vermittle ich dir alles, was du anschliessend in der Schlucht können und wissen musst. Da du beim Begehen einer Schlucht zwangsläufig mit Wasser in Kontakt kommst, ist es natürlich von Vorteil, wenn du nicht gerade wasserscheu bist. Ausserdem solltest du nicht gleich in Panik geraten, wenn es darum geht, über eine zwanzig oder dreissig Meter hohe Felsstufe abzuseilen, auch wenn dir dabei zwischendurch 'mal Wasser auf den Helm prasselt. Und wenn du dich darüber hinaus fit genug fühlst, vier bis fünf Stunden in einem für dich ungewohnten Terrain herumzukraxeln, und es mir auch nicht übel nimmst, wenn du tags darauf Muskelkater von den vielen ungewohnten Bewegungen hast, steht einer ersten Canyoning-Tour eigentlich nichts mehr im Weg.
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Wo finden die Schnuppertouren statt?
Die Schweiz mit ihren unzähligen Bergbächen ist ein wahres Canyoning-Paradies. Während auf der Alpennordseite die lohnenden Schluchten etwas weiter verstreut liegen, reiht sich im Tessin eine schöne Schlucht an die andere. Da wir für unsere Touren zwingend auf schönes Wetter und niedrige Wasserstände angewiesen sind, entscheide ich jeweils kurzfristig unter Berücksichtigung der aktuellen Wetterentwicklung, welche Schlucht wir begehen. Zugegebenermassen üben die Schluchten auf der Alpensüdseite mit ihrem glasklaren Wasser, den glattpolierten Gneisfelsen und den türkisfarben schimmernden Pools eine besondere Anziehungskraft auf uns Canyonisten aus. Der kürzeren Anfahrt wegen wähle ich für meine Schnuppertouren aber normalerweise eine Schlucht auf der Alpennordseite - sollte dort das Wetter am entsprechenden Datum allerdings schlecht sein, kann es durchaus passieren, dass ich mit dem Vorschlag komme, in eine Schlucht im Tessin oder bei Chiavenna auszuweichen.
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Erst die Arbeit, dann das Vergnügen - wie eine Schnuppertour abläuft
Damit du dir vorstellen kannst, wie unsere Schnuppertouren in etwa ablaufen, hier eine kurze Beschreibung eines typischen Tagesablaufs: Nachdem wir uns zum vereinbarten Zeitpunkt in einem Restaurant oder Café in der Nähe unseres Tourenziels getroffen haben, fahren wir miteinander zum Ende der Schlucht beziehungsweise dorthin, wo wir am Ende der Tour aus der Schlucht aussteigen werden. Dort ziehen wir uns um, deponieren unsere Kleider im Auto und wandern nur mit Badehose und T-Shirt bekleidet in einem gemütlichen Tempo zum Einstieg in die Schlucht hinauf. In den meisten Fällen dauert dieser Marsch etwa eine Stunde. Beim Einstieg angekommen zwängen wir uns in unsere Neopren-Anzüge (der anstrengendste Teil der Tages!), machen dich in einem kurzen Ausbildungsblock fit für die Schlucht und dann geht's los mit der eigentlichen Canyoning-Tour. Vier, fünf Stunden später landen wir dann wieder bei unseren Autos, wo die trockenen Kleider auf uns warten. In der Regel lassen wir das Erlebte in einem Restaurant in der Nähe nochmals gemeinsam Revue passieren, bevor wir uns schliesslich auf den Heimweg machen.
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Hin- und Rückreise
Auf meinen Schnuppertouren treffen wir uns jeweils vor Ort. Da die meisten Ausgangspunkte der Touren nicht oder nur sehr schwierig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, bist du für die Hin- und Rückreise auf ein Auto angewiesen. Wenn du kein Auto besitzt oder nicht selbst fahren möchtest, vermittle ich dir gerne eine Mitfahrgelegenheit. In diesem Zusammenhang bitte ich diejenigen, die im eigenen Auto von Winterthur her anreisen und noch Platz hätten, um jemanden mitzunehmen, auf dem Anmeldeformular die entsprechenden Felder auszufüllen.
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